Die
Erfahrungskurve bringt den Zusammenhang
zwischen der Entwicklung der
Selbstkosten
SK und der kumulierten Ausbringungsmenge Q
im Sinne SK = f(Q) zum Ausdruck.
Man kann
erfahrungsgemäß davon ausgehen, dass die
Selbstkosten um einen Betrag von x% sinken,
wenn sich die kumulative Menge Q verdoppelt.
Der in Theorie und
Praxis am häufigsten (empirisch) getestete
Funktionszusammenhang zwischen den Stückkosten k
[EUR/ME] und der kumulierten Outputmenge x
[ME] lautet:
Hierin bedeuten
kx = Stückkosten [EUR/ME] für das
x-te (kumuliert aufgerechnete) Stück,
k1 = Stückkosten für das erste Stück
(Startkosten) [EUR/ME],
x = kumuliert aufgerechnete Ausstoßmenge eines
Erzeugnisses [ME],
b = Erfahrungsrate.
Die
Erfahrungsrate b ist ein Degressionsfaktor,
der angibt, um wie viel Prozent die Stückkosten
sinken, wenn die kumulierte Menge um 1 %
steigt.
Beispiel:
Die Fa. MaBau GmbH
stellt unter anderem Bohrmaschinen her. Für die
erste Bohrmaschine fielen Kosten in Höhe von
10.000,00 EUR an.
Welcher Kostenverlauf kann nach dem Ansatz der
Erfahrungskurve für den Fall erreicht werden, dass
sich die Stückkosten a) um 20 % bzw. b) um 30 %
verringern, wenn sich die Produktionsmenge -
kumuliert - verdoppelt?
Ergebnis:
Daraus ist zu erkennen, dass die Erfahrungsrate
insbesondere beim Anlauf der Produktion ein immenses
Potenzial für die Senkung der Stückkosten offeriert.
Die
Ursachen für diese Wirkung liegen vor allem im
Lerneffekt bei der Arbeitsausführung
(Wiederholungshäufigkeit!) und in der
Prozessorganisation, aber auch in der "normalen"
Fixkostendegression bei steigenden
Produktionsmengen begründet.
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