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Unter der Materialbedarfsplanung ist die
Wahrnehmung aller Aufgaben der rechtzeitigen
Materialbedarfsermittlung - ausgehend von
den Ergebnissen der
Umsatz-,
Produktions- bzw.
Fertigungsplanung - sowie unter Beachtung der
verfügbaren
Materialbestände und der
Durchlaufzeiten der einzelnen Fertigungsaufträge
zu verstehen.
Besonderer Schwerpunkt ist die
Ermittlung und Planung des Nettobedarfs.
Dabei sind folgende Zusammenhänge zu beachten:
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Position |
Anmerkungen |
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Primärbedarf |
laut
Absatzplan für die Periode, differenziert
nach Verkaufspositionen (Outputgüter) |
+ |
Zusatzbedarf |
Mehrbedarf wegen Wartung, Reparatur,
Sonderzwecke (Versuche), wegen
Minderlieferungen u. a. |
+ |
Sicherheitsbedarf |
Bestand
zum Ausgleich von Versorgungs- und
Bedarfsunsicherheiten |
= |
Bruttobedarf |
periodenbezogener Bedarf an zu beschaffenden
Inputgütern |
./. |
Lagerbestände |
tatsächlich vorhandene Bestände an
Beschaffungsgütern |
./. |
Bestellbestände |
in
Kurze eintreffende Güter aufgrund bereits
ausgelöster Bestellungen |
+ |
Vormerkbestände |
vorhandene Bestände, die für die Erledigung
anderer Aufträge vorgemerkt sind |
= |
Nettobedarf |
Bedarf
an zu beschaffenden Inputgütern zur
Absicherung der Deckung des Primärbedarfs |
Weitere zu beachtende Sachverhalte:
♦
Vorhersagezeitraum
Dies ist
jener Zeitraum, für den der Bedarf an zu
beschaffenden Materialpositionen zu bestimmen ist.
Die Länge dieses Zeitraums hängt von der
Beschaffungszeit und anderen Sachverhalten ab.
♦
Beschaffungszeit
Die
Beschaffungszeit richtet sich in der Regel nach den
Lieferfristen der jeweiligen Hersteller bzw.
Lieferanten der benötigten Materialpositionen.
Der Vorhersagezeitraum muss daher mindestens die
Dauer der Beschaffungszeit umfassen.
♦ Vorlaufzeit,
Durchlaufzeit
Die Vorlaufzeit
bezieht sich auf jene Zeitspanne, die benötigt wird,
um die Einzelteile oder Baugruppen fertigzustellen,
die für die Realisierung der Aufgaben in der
nachfolgenden Fertigungsstufe benötigt werden.
Eine wichtige Grundlage für die Bestimmung der
Vorlaufzeit, sind die einzelnen Zeitabschnitte der
Durchlaufzeit eines Auftrages im Fertigungsprozess.
Die Durchlaufzeit setzt sich aus den einzelnen
Arbeitszeiten lt. Arbeitsplänen zusammen, ergänzt um
Transport-, Liege- und Kontrollzeiten im
Fertigungsprozess.
♦ Fabrikkalender
Der Fabrikkalender ist eine wichtige
organisatorische Grundlage der Bedarfs- und
Terminplanung. Die gebräuchlichste Form ist der
dreistellige vierjahresbezogene Arbeitstagekalender,
der die nummerierten Arbeitstage von 0 bi 999
umfasst. Beispiel: Ein Erzeugnis soll
zum 600. Fabrikkalendertag fertig sein. Die
Durchlaufzeit für dieses Erzeugnis betrage 21 Tage.
Dann muss die Auftragsausführung spätestens zum 579.
Fabrikkalendertag beginnen (600 ./. 21 = 579).
Folgende Methoden der
Materialbedarfsermittlung und Materialbedarfsplanung
werden in der Praxis angewendet:
Details:
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