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Unter Wissensmanagement (engl.:
Knowledge Management) ist die Gesamtheit aller
strategischen bzw. operativen Tätigkeiten und
Managementaufgaben zu verstehen, die auf die
Erarbeitung, Pflege und die Nutzung von
expliziten und impliziten
Wissen im
Geschäftsbetrieb von Unternehmen (und anderen
Organisationen) gerichtet sind.
Im besonderen
Blickpunkt des Wissensmanagements stehen vor allem
die Aufgaben
- das im Unternehmen vorhandene - explizite
(dokumentierte) und implizite (Routine,
Erfahrung) - Wissen der Führungskräfte und
Mitarbeiter zu erkennen und für die innovative
Lösung von Aufgaben nutzbar zu machen,
- diese Wissenspotenziale in eine Form zu
bringen, die anderen den Zugriff zum Wissen
erleichtert sowie
- die Erneuerung der Wissensbasis (=
Gesamtheit der im Unternehmen verfügbaren Daten
und Informationen sowie des Wissens und der
Fähigkeiten der Führungskräfte und Mitarbeiter)
als Daueraufgabe zu gestalten.
Im Einzelnen geht es dabei um folgende
Bausteine des Wissensmanagements:
- Festlegung von Wissenszielen ("Was
müssen wir morgen wissen, um übermorgen am Markt
erfolgreich zu sein?"),
- Sicherung der Wissensidentifikation als
Fähigkeit, bereits vorhandenes Wissen zu
erkennen und unter Nutzung moderner
Informationstechnologien transparent zu machen,
- Beschaffen von Wissen von externen Märkten
(Kunden, Lieferanten, Hochschulen,
Forschungseinrichtungen u. a.) als
Wissenserwerb,
- interne Erarbeitung und Bereitstellung von
neuem Wissen als Aufgabe der Wissensentwicklung,
zum Beispiel über die Organisation von
Kreativitätsworkshops u. a.,
- Speicherung von Wissen in
Wissensdatenbanken, Pflege des gespeicherten
Wissens durch Aktualisierung bzw. Aussonderung
von Wissen.
Für das Erfassen des impliziten Wissens und
dessen Wandlung zu explizitem Wissen
liefert das sog- SEKI-Modell einen
wichtigen Ansatz:
Eine zentrale Aufgabe des Wissensmanagements ist
die Sicherung eines effizienten
Wissenstransfers:
Unter
Wissenstransfer ist der Prozess der
zielgerichteten Vermittlung von vorhandenem bzw. neu
initiierten Wissen ("Know-how = "gewusst
wie ...") von einem Transferpartner zu einem anderen
Transferpartner zu verstehen, wobei dies in der
Regel mit wechselseitigen Interaktionen verbunden
ist. Dabei sind im Wesentlichen drei Phasen zu
unterscheiden:
- Phase der Initiierung von Wissen
als "Start" für den Wissenstransfer,
- Phase der Transaktion (Vermittlung)
von Wissen sowie
- Phase der Integration (Anwendung,
Nutzung) von Wissen in
Arbeitsprozessen, mit Rückwirkungen auf die
Phase der Vermittlung und die Phase der
Initiierung von Wissen.
Al interner Wissenstransfer wird
der Transfer von Wissen innerhalb eines Unternehmen
(zwischen Unternehmensabteilungen bzw. zwischen
Führungskräften bzw. Mitarbeitern) bezeichnet.
Ein externer Wissenstransfer liegt
dann vor, wenn in den Prozess der Initiierung,
Transaktion und der Anwendung von Wissen externer
Partner (Forschungseinrichtungen, Universitäten u.
a.) in gemeinsame Projekte eingebunden sind.
Ein Wissenstransfer kann somit
- mit Hilfe von Dokumenten
(Forschungsberichte, Fachbücher) bzw. der
Nutzung von Wissens-/Datenbanken
gestaltet werden, wobei das Wissen
losgelöst vom Transferpartner "Sender" aufbereitet
und anschließend in schriftlicher oder
elektronischer Form gespeichert wird
(unpersönlicher, indirekter bzw.
kodifizierter Wissenstransfers) oder
- auf direktem
Weg (über interpersonelle Kontakte wie
beispielsweise im Seminar, bei einer
Unterweisung und dgl., =
personalisierter Wissenstransfer)
erfolgen. Wichtig ist, dass sich Führungskräfte
und Mitarbeiter mit den Anforderungen nach
Wissenstransfer identifizieren und sie darauf
vertrauen können, dass im Unternehmen alles getan
wird, um den Schutz vor Wissensverlust oder vor
Missbrauch von Wissen zu gewährleisten (z. B.
Einarbeitung von Bestimmungen zum
"Wettbewerbsverbot" in Anstellungs- bzw.
Arbeitsverträge). |
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