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Die ABC-Analyse ist ihrem Inhalt nach eine
Wertehäufigkeitsanalyse, die besonders dann zu
interessanten Ergebnissen führt, wenn sie auf Gesamtheiten mit sehr breitem Sortiment und sehr
heterogener Zusammensetzung angewendet wird.
Durch die Bildung von Klassen (A-, B-, C-Klasse)
wird der Untersuchungsbereich wertmäßig so
strukturiert, dass der Mitteleinsatz auf jene
Bereiche konzentriert werden kann, der für die
betreffende Einrichtung (Unternehmen und dgl.) die
höchste wirtschaftliche Bedeutung hat. Als
Instrument des operativen Controllings unterstützt
die ABC-Analyse damit die Durchsetzung des
ökonomischen Prinzips im wirtschaftlichen Verhalten,
wonach mit gegebenem Mitteleinsatz (= Input) ein
möglichst hohes Ergebnis (= Output) erreicht werden
sollte. Die ABC-Analyse beruht auf statistischen
Erfahrungswerten, die folgende Aussagen zulassen:
1 |
Mit ca. 10 - 20 % des Mitteleinsatzes
erreicht man |
ca. 60 - 70 % des Zieles. |
2 |
Mit ca.
20 - 40 % des
Mitteleinsatzes erreicht man |
ca.
20 - 30 % des
Zieles. |
3 |
Mit ca.
60 - 70 % des
Mitteleinsatzes erreicht man |
ca.
10 - 20 % des
Zieles. |
Diese Aussagen sollen anhand folgender Beispiele
näher illustriert werden:
Beispiel 1:
Analysen des Tagesablaufs haben ergeben,
dass Führungskräfte in ca. 20 % der täglichen
Arbeitszeit jene Aufgaben erledigen, die zu etwa 80
% zum "Tageserfolg" beitragen, während in den
restlichen 80 % der Arbeitszeit Aufgaben
wahrgenommen werden, die nur zu 20 % zum
"Tageserfolg" beitragen.
Beispiel 2:
Aus Analysen im Einkaufs- und Lagerbereich wurden
folgende Aussagen abgeleitet: Etwa 15 % aller
Sortimentspositionen machen - kumulativ - ca. 70 %
des Wertes (bezüglich Einkaufsvolumen oder
Lagerbestand) aus. Weitere 35 % der
Sortimentspositionen machen ca. 20 % des Wertes
aus. Die restlichen 50 % der
Sortimentspositionen machen zusammen nur noch
bescheidene 10 % des Wertes aus.
Beispiel 3: Umsatz- und Kundenanalysen
liefern ähnliche Ergebnisse: Etwa 10 bis 15 % der Kunden eines
Unternehmens verzeichnen bei der Wertgröße des
Umsatzes oder des Deckungsbeitrages einen Anteil von
60 bis 70 %. Weitere 30 bis 35 % der Kunden
verzeichnen einen Anteil am Umsatz bzw.
Deckungsbeitrag von 20 bis 30 %, während die
restlichen ca. 50 % der Kunden nur einen
bescheidenen Anteil von ca. 10 % des Umsatzes bzw.
des Deckungsbeitrages einbringen! Dabei ist noch
zusätzlich zu beachten, dass die Kunden mit dem
höchsten Anteil am Umsatz in der Regel nicht
zugleich auch den höchsten Anteil beim erzielten
Deckungsbeitrag ausweisen!
Welche
Schlussfolgerungen kann man nun aus einer
ABC-Analyse ziehen?
Erstens:
Bei den A-Positionen lohnt es sich
betriebswirtschaftlich, alles besonders "gründlich" zu machen,
denn die Anzahl der Positionen ist überschaubar und
jede Aktion wie Preisverhandlung beim Einkauf,
Ermittlung optimaler Bestellmengen, Durchführung
körperlicher Inventuren, Intensität in den
Kundenbeziehungen und dgl. zahlt sich wegen des
dahinter stehenden Wertvolumens aus.
Zweitens: Bei den C-Positionen
reicht es, wenn die diesbezüglichen Aktivitäten "großzügig"
gestaltet werden. Das betrifft vor allem die
Ermittlung von Bestellmengen und Bestellrhythmen,
die Durchführung von Inventuren, Intensität in den
Kundenbeziehungen und dgl.
Drittens:
Bei den B-Positionen ist von Fall
zu Fall zu entscheiden, ob es sich - tendenziell
gesehen - um künftige A-Positionen oder schon bald
um C-Positionen handeln wird.
Werden die oben
genannten Prozentzahlen jeweils kumuliert, erhält
man folgende typische Darstellung der
Klasseneinteilung bei einer ABC-Analyse, die auch
Summenkurve bzw. Lorenzkurve
genannt wird:
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Die Anwendung der ABC-Analyse erfordert -
wegen umfangreichen Berechnungen und
Datenmanipulationen - den Einsatz einer
Tabellenkalkulationssoftware.
Klicken
Sie "ABC-Analyse" an und es öffnet sich eine
Excel-Datei mit einem überschaubaren
Fallbeispiel (zum Üben und zum Studium der
zugehörigen MAKRO-Programmierung).
Beim Öffnen der Datei ist "Makros
aktivieren" zu bestätigen! |
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