Lagerarten Weiter Zurück Schließen

Läger können nach verschiedenen Kriterien aufgebaut bzw. systematisiert werden. Hierzu einige Beispiele:

Kriterium Erscheinungsformen
Funktion des Lagers Wareneingangslager   Vorratslager    Warenausgangslager  Reservelager
Gelagerte Güter Materiallager    Lager für Zwischenprodukte     Fertigerzeugnislager  Handelswarenlager  Werkzeuglager
Büromateriallager 
Bedeutung, Standort des Lagers Hauptlager   Nebenlager  Zwischenlager  Innenlager   Außenlager   Speziallager
Eigentümer des Lagers Eigenlager des Unternehmens, Fremdlager (Konsignationslager, Kommissionslager, Zollager, Speditionslager)
Bauart des Lagers eingeschossiges Lager (offenes Lager, halboffenes Lager, geschlossenes Lager, Speziallager)
mehrgeschossiges Lager   Hochregallager
eingesetzte Lagertechnik Flachlager    Bodenlager   Stapellager   Blocklager    Regallager
Zentralisierung Zentrallager   dezentrales Lager
Automatisierungsgrad manuelles Lager   mechanisiertes Lager    automatisiertes, computergesteuertes Lager

Anmerkungen:

(1) Eigenlager - Fremdlager

Bei einem Eigenlager befinden sich das Lagergebäude, die Lagereinrichtungen und das Lagergut im Eigentum des betreffenden Unternehmens.
Bei einem Konsignationslager (als Fremdlager) befindet sich das Lagergut im Eigentum des Lieferanten, während das Lagergebäude und die Lagereinrichtungen dem bestellenden Betrieb gehören.

(2) Zentrallager - dezentrales Lager

Vorteile des Zentrallagers: geringere Lagervorräte, geringere Kapitalbindung, bessere Nutzung der Lagerkapazität, wirtschaftlicher Personaleinsatz, effektive Nutzung der Lagertechnik.
Vorteile eines dezentralen Lagers: exaktere Disposition zur Bewegung der Lagergüter, kürzere Transporte zum Abnehmer der Lagergüter, bessere Berücksichtigung spezieller Lagererfordernisse u. a.

(3) Hochregallager - herkömmliche Lager (ein. bzw. mehrgeschossig)

Hochregallager ermöglichen die automatisierte Ein- und Auslagerung von Gütern nach dem Prinzip der chaotischen Lagerung (Freiplatzsystem). Sie haben genormte Lagerfächer und die Gangbreite ist auf das Palettenmaß zugeschnitten. Die Lagerflächen können - im Vergleich zu herkömmlichen Lägern - optimal genutzt werden, wobei die Lagerplätze unter Beachtung der Umschlagshäufigkeit vergeben werden. Es treten weniger Personalkosten auf, auch die Bestandsminusdifferenzen können verringert werden.

(4) Lagermittel

Als Lagermittel kommen in der Praxis zum Einsatz: Behälter, Vitrinen, Schränke, Regale, Paletten, Zähl-, Wiege- und Messeinrichtungen.

(5) Einflussfaktoren auf die Größe eines Lagers

Einfluss auf die Größe eines Lagers haben solche Faktoren wie: Besonderheiten der Branche (Industrie, Handel, Bauwirtschaft, Handwerk), Betriebsgröße, Umsatzgröße, Breite und Tiefe des Sortiments, Umschlagshäufigkeit, Schwankungen im Bedarf (Beschaffung, Absatz), Zinshöhe, Bestellmengen, Wiederbeschaffungszeiten u. a.

(6) Sicherheitseinrichtungen

Bei der Einrichtung und beim Betrieb von Lägern (eischließlich der Lagereinrichtungen) sind die einschlägigen Auflagen des Gesetzgebers sowie die von Berufsgenossenschaften strikt zu beachten. Dies gelt ferner für Umweltschutzauflagen, TÜV-Begutachtungen u. a.
Die Einhaltung dieser Vorgaben dient vor allem dem Arbeitsschutz und dem betrieblichen Unfallschutz.

Siehe auch: Lagerhaltung.