Untersuchungen ergaben eine geschlechtsspezifische Veränderung des Gangbildes bei alten Menschen. Frauen neigen zu einem Gangbild mit kleinen Schritten, wobei sich das Becken zur Seite des unbelasteten Beins neigt, das Gangbild ähnelt dem Watscheln einer Ente. Männer bewegen sich eher breitbeinig und heben die Füße dabei nicht vom Boden ab, was zu einem Schlurfen führt.

Stolpern über Unebenheiten des Bodens oder Ausrutschen (barfuß, mit Socken oder ungeeignetem Schuhwerk) sind in der Praxis häufig zu beobachten.

Erwähnt werden sollen zur Vollständigkeit die Veränderungen des Bewegungsapparates im Alter. Durch Muskelatrophie, Veränderungen der Sehnen und Bänder kommt es zu Einschränkungen beim Beugen und Strecken. Osteoporose kann eine zunehmende Verkrümmung der Wirbelsäule verursachen, damit verlagert sich das Gleichgewicht nach vorn, was das Aufrechterhalten der Balance zusätzlich erschwert. Die zunehmende Abnutzung der Gelenkknorpel führt hauptsächlich zu Beeinträchtigungen bei den Lagewechseln (Hinsetzen, Aufstehen) durch die mangelnde Bewegungsfähigkeit der Gelenke. Je stärker die Abnutzung ausgeprägt ist, umso stärker sind die Einschränkungen, was zu Schmerzen und damit zu zunehmender Bewegungsvermeidung führt.

Die Immobilisierung führt wiederum zu Kontrakturen, die die Bewegungsfähigkeit weiter einschränken.

Durch verschiedene Krankheitsbilder, die sich hauptsächlich im Alter ausprägen, treten Bewegungseinschränkungen bzw. Veränderungen auf, die über das Maß an altersbedingten Veränderungen hinausgehen. Überprüfen Sie in der folgenden Übung, welche Bewegungseinschränkung typisch für welches Krankheitsbild ist.