3 Psychosoziale Sturzfolgen/Stürze in der Vorgeschichte/Sturzangst

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Sind alte Menschen erst einmal gestürzt, entwickeln sie in der Mehrzahl Angst vor erneuten Stürzen. Das führt oftmals dazu, dass sie ihre Aktivitäten reduzieren. Sie schränken die Aktivitäten des täglichen Lebens auf ein Minimum ein, trinken beispielsweise sehr wenig, um die Toilette nicht häufig aufsuchen zu müssen. Wenn sie die Bewegung nicht vermeiden können, gehen sie zögerlich, sind unsicher und halten sich häufig an Möbeln fest. Der Einsatz von Hilfsmitteln wird von einigen älteren Menschen abgelehnt, teilweise ist er aus räumlichen Gründen nicht möglich oder erschwert.

Diese selbst auferlegte Immobilisierung führt jedoch zu den bereits erwähnten Einschränkungen. Es entsteht ein Teufelskreis, ein erneuter Sturz ist meist die Folge. Langfristig entwickelt sich ein zunehmender Autonomieverlust; sozialer Rückzug und depressive Verstimmungen können die Folge sein. Schlimmstenfalls geht der Lebenswille verloren. Sehr häufig geht der Impuls zur Mobilitätseinschränkung aber auch von den Pflegefachkräften oder den Angehörigen aus, da sie sich Sorgen um den zu Pflegenden machen und einen Sturz auf diese Weise verhindern möchten.

Stürze in der Häuslichkeit rangieren auf der Liste der Gründe, in eine Pflegeeinrichtung ziehen zu müssen, mit an oberster Stelle.


© Deutsche Angestellten-Akademie
Modul: UPB Version: 1.0 Ersteller: Sabine Wilke