Europäische Währungsunion Weiter Zurück Schließen

Als Europäische Währungsunion (EWU, Euro-Zone) wird der Verbund jener Länder der Europäischen Union (EU) bezeichnet, die entsprechend dem Vertrag von Maastricht ab dem 01. Januar 1999 die einheitliche Währung Euro eingeführt haben.
Darin eingeschlossen war die unwiderrufliche Festlegung der Umrechnungskurse der nationalen Währungen der EWU-Mitgliedsländer zum Euro und die Abtretung der Kompetenzen der nationalen Zentralbanken in der Geldpolitik an die Europäische Zentralbank (EZB).

Voraussetzung für die Teilnahme an der EWU war und ist die Erfüllung wichtiger Konvergenzkriterien.

Mit der strengen Prüfung der Einhaltung dieser Kriterien sollte und soll erreicht werden, dass nur jene Länder zur EWU zugelassen werden, die schon in den Jahren vor der Einführung des Euro bewiesen haben, dass sie ein „hohes Maß an Gleichschritt“, das heißt Konvergenz in der Gestaltung der finanz- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im jeweiligen Land gewährleisten konnten und können.
Dazu zählen:
  • Preisstabilität (Die Inflationsrate darf in den zurückliegenden 2 Jahren höchstens 1,5 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei besten EU-Länder liegen).
  • Haushaltsdisziplin (Das jährliche Haushaltdefizit darf höchsten 3 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) betragen. Die Gesamtverschuldung des Staates darf höchstens bei 60 % des BBIP liegen.)
  • Wechselkursstabilität (Die Wechselkurse zwischen den nationalen Währungen im Rahmen des Europäischen Währungssystems (EWS) müssen in den zurückliegenden 2 Jahren innerhalb der festgeschriebenen Bandbreite liegen.)
  • Zinshöhe (Die Zinsen für langfristige Kredite dürfen höchstens 2 Prozentpunkte über denen der drei preisstabilsten EU-Länder liegen.)
Es ist - gerade im Zusammenhang mit der Krise in der Euro-Zone - zu beachten, dass der "Euro" auch in Nicht-EU-Länder als gesetzliches Zahlungsmittel genutzt wird. Dies trifft beispielsweise für Montenegro, den Vatikan und Monaco zu.
Andere Länder haben einen festen Wechselkurs ihrer nationalen Währungen zum Euro festgelegt, so zum Beispiel Litauen und Bulgarien