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Unter Faktorenanalyse ist ein
multivariantes statistisches Verfahren zu verstehen,
mit dessen Hilfe es möglich ist, interessierende
Merkmale eines Untersuchungsobjekts so zu behandeln,
dass mehrere von ihnen jeweils durch einen
gemeinsamen Faktor repräsentiert werden.
Die Faktorenanalyse wird dann zum Einsatz, wenn
ein methodisches Interesse daran besteht,
Variablen zu bündeln, um die Vielzahl von Variablen auf einige wenige
zentrale Faktoren zu reduzieren
(Informationsverdichtung).
Beispiel: Es gibt viele
Variablen, die geeignet sind, die Beschaffenheit einer
Werkzeugmaschine zu verdeutlichen (Abmaße, Gewicht,
realisierbare Funktionen, Arbeitsgeschwindigkeit,
Genauigkeit der Bearbeitung u. a. m.). Für ein
Entscheidungsfindung wäre es günstig, die Vielzahl
von Variablen auf wenige Hauptfaktoren zu
reduzieren,
zum Beispiel, Funktionsumfang, Energieverbrauch,
Automatisierungsgrad, Preis-Leistungsverhältnis.
Als Faktorenanalyse wird auch folgendes Vorgehen
im Rahmen einer Ursache-Wirkung-Analyse
verstanden:
Eine erfasste Wirkung y hängt
offenbar vom Einfluss mehrerer Faktoren x1,
x2 , ..., xn ab. Um
nun zu ermitteln, welcher der Faktoren xi
welchen Einfluss auf y hat, wird
zunächst ein erster Faktor xi
um einen Betrag Δxi
geändert und es wird geprüft, ob sich die Wirkung
y um ein Δy
ändert. Alle anderen Faktoren xj
(j <> i) werden konstant gehalten. Im zweiten
Schritt wird eine andere Größe xk
um einen Betrag Δxk
geändert, um wiederum zu ermitteln, welchen Einfluss
diese Änderung auf die Wirkung y
hat.
Dieses Vorgehen wird zum Beispiel beim
Erfolgs- bzw.
Erlös-Controlling angewendet, mit dem
Ziel, zu ermitteln, welche der Einflussgrößen
(Absatzmenge, Verkaufspreise, Erlösschmälerungen,
Sortimentsstruktur, Kosten u. a.) welchen Einfluss
auf den wirtschaftlichen Erfolg (Gewinn, Verlust)
bzw. die erzielten Erlöse hat.
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