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Als Führungsstil
wird das typische Verhaltensmuster bezeichnet, das
von einer
Führungskraft als Vorgesetzter gegenüber
Mitarbeitern gemäß dem
Unternehmensleitbild geprägt wird.
Folgende Führungsstile
werden unterschieden:
Nr. |
Führungsstil |
Anmerkungen |
1 |
1-dimensionaler Führungsstil |
Kriterium ist
hier die Bandbreite im Grad der Beteiligung
der nachgeordneten Führungskräfte bzw.
Mitarbeiter an den Führungsentscheidungen
des Vorgesetzten. Diese Bandbreite reicht
vom autoritären Führungsstil bis
zum durchgängig kooperativen
Führungsstil. |
2 |
2-dimensionaler Führungsstil |
Beim
zweidimensionalen Führungsstil
werden die Ordnungsprinzipien "Mensch" und
"Sache" herangezogen
(Mitarbeiterorientierung, Sachorientierung,
sog. "Grid-Konzept" (siehe "Modul "13
Personalführung und -entwicklung"). |
3 |
3-dimensionaler Führungsstil |
Der
dreidimensionale Führungsstil
schließlich bezieht die Ordnungsprinzipien
"Mitarbeiter", "Vorgesetzter" und
"betriebliche Situation" ein. Dies
entspricht dem Konzept des
situativen Führungsstils. |
Eindimensionale
Führungsstile:
Autoritärer
Führungsstil
Bei einem rein
autoritären Führungsstil entscheidet allein der
Vorgesetzte. Er trifft alle wichtigen Anordnungen,
wer, was, bis wann zu tun hat. Die Tätigkeit der
Mitarbeiter wird lückenlos kontrolliert.
Abweichungen von erteilten Weisungen bedürfen der
Zustimmung durch den "Chef". Dieses Vorgehen ist
zum Beispiel typisch in Unternehmen, die als
Einzelkaufmann firmieren.
Kooperativer
Führungsstil
Bei einem rein
kooperativen Führungsstil entscheidet das Team. Der
Vorgesetzte fungiert als Moderator und Koordinator
im Entscheidungsprozess Die obere Leitung wird von
der Wahrnehmung untergeordneter Aufgaben entlastet,
sie kann sich somit ihren eigentlichen Aufgaben
widmen. Aufgaben werden den Mitarbeitern
eigenverantwortlich zur Durchführung übertragen.
Dieses Vorgehen ist zum Beispiel typisch für das
"Management by Project", das "Management by
Delegation" u. a.
Laissez-Faire
Führungsstil
Zu nennen ist ferner
der gleichgültige Führungsstil (Laissez-Faire).
Merkmale dieses Führungsstils sind: Der Vorgesetzte
zeigt gegenüber den Mitarbeitern ein distanziertes
Verhalten. Er vermeidet es, Probleme wahrzunehmen
bzw. tut sehr wenig, wenn Probleme in der
Aufgabendurchführung auftreten. Mitarbeiter erhalten
somit kaum eine zielgerichtete Anleitung.
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Zur Beachtung:
Besonders wichtig ist
die Fähigkeit zum "situativen Führen", indem das
Zusammenwirken der verschiedensten Faktoren in der
jeweiligen Führungssituation beachtet wird. Hierbei
hat die Führungskraft folgende Aufgaben:
- Erfassen der
jeweiligen Führungssituation (Situationsgespür:
Führungskultur, Zeitaspekte, Besonderheit der
Aufgabe, Risikoprobleme und anderes),
- Bestimmung der
Ziele und Vermittlung der Ziele gegenüber den
Mitarbeitern (siehe die Darstellungen
zum "zielorientierte Führen"),
- Wahl und
Ausgestaltung der richtigen und zweckmäßigen
Führungsmittel in der jeweiligen Situation
(Stilflexibilität in Bezug auf Erfahrung,
Persönlichkeit und Motivstruktur der
Mitarbeiter),
- Einbringen der
Vorzüge und Stärken der eigenen Persönlichkeit
(Entschlusskraft, Sensibilität, Weitblick,
Umsicht, Systematik u. a.).
In vielen Unternehmen
geht man heute davon aus, dass jener Führungsstil
die besten Erfolge bringt, der darauf abzielt, die
Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, übertragene
Aufgaben selbstständig und optimal zu erfüllen.
Unter diesem Aspekt wird die Führungskraft zum Coach
bzw. Mentor der Mitarbeiter, ohne dass dabei ihre
Rolle als Autoritäts- und Respektperson
beeinträchtigt wird.
In engem Zusammenhang
mit dem Führungsstil steht die Frage, welche
Führungsinstrumente (Führungsmittel) sowie auch
Führungsmodelle geeignet sind, den gewünschten
Führungserfolg zu bewirken. |