Gesprächstechniken Weiter Zurück Schließen

Gesprächstechniken sind Vorgehensweisen bei Vorbereitung, Führung und Auswertung personenbezogenen Gespräche als  Hauptform der Kommunikation von Führungskräften untereinander und mit ihren Mitarbeitern.

Diese Techniken sollen mit zum Erfolg von Gesprächen beitragen, denn bei aller Individualität und Einzigartigkeit eines Gesprächs zeigt sich, dass Gespräche eine implizite oder auch explizite Struktur haben. Dies ist besonders bei Bewerbungsgesprächen, Konfliktgesprächen u. a. zu beobachten.

In jedem Gespräch werden logischerweise Fragen gestellt und Fragen beantwortet, denn Fragen initiieren und aktivieren das Gespräch, wobei der Fragesteller darauf abzielt, das Gespräch in seinem Sinne zu beeinflussen.
Inwieweit dies gelingt, hängt maßgeblich von der Fragetechnik ab.

Fragetypen sind:

  • Geschlossene Fragen. Diese sind nur mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten. Derartige Fragen sollten im Gespräch vermieden werden, weil sie den Gesprächsfluss stoppen.
  • Offene Fragen. Diese Fragen fordern zu einer Stellungnahme zum Frageinhalt heraus und dies fördert das Gespräch.

Fragearten sind vor allem:

  • Informationsfragen. Sie zielen direkt auf eine Klärung zu. Beispiel: "Was kann ich für Sie tun?".
  • Kontrollfragen. Sie sollen den Informationsstand klären. Beispiel: "Habe ich Sie so richtig verstanden?" Oder "Können Sie das noch einmal zusammenfassen?
  • Alternativfragen. Sie lassen nur zwei vorgegebene Antwortmöglichkeiten zu. Beispiel: "Reicht Ihnen dies Auskunft oder wollen Sie noch was Schriftliches?"
  • Umwegfragen. Sie zielen darauf ab, die gewünschte Information indirekt zu erhalten. Beispiel: "Muss ich Ihnen das noch einmal erklären?"
  • Gegenfragen. Sie beantworten eine Frage mit einer Gegenfrage. Beispiel: "Ich habe Ihre Frage nicht genau verstanden. Worum ging es bitte?"
  • Rhetorische Fragen. Hier erwartet man keine unmittelbare Antwort. Beispiel: "Wie geht's, Herr X?"
  • Höflichkeitsfragen: Diese Fragen sind indirekt mit einer Entschuldigung verbunden. Beispiel: "Haben Sie einmal 'ne Minute?".
  • Suggestivfragen. Hier steht die Antwort von vorherein fest. Beispiel: "Wussten Sie nicht, dass ich den Termin um eine Stunde vorverlegt habe?"
Zur Führung eines Gesprächs gehört unabdingbar ein aktives, aufmerksames Zuhören, eine Eigenschaft, die in unserer Zeit offenbar immer mehr verloren geht.
Aber: Nur aktives Zuhören bringt nutzbaren Informationsgewinn und Verständnis für Problemsituationen.

Zu beachten ist, dass im Gespräch - als Kommunikationsprozess - sowohl die verbale (mit Worten und Aussagen geführte) als auch die non-verbale (mit Gesten und Mimik geführte) Kommunikation zum Tragen kommt, wobei die non-verbale Kommunikation oft aufschlussreicher als die zugehörige verbale Kommunikation ist.
  
Des Weiteren ist zu beachten, dass Gespräche immer auf zwei Ebenen stattfinden, und zwar einerseits auf der Sachebene (worum geht es von der Sache her?) und andererseits auch auf der Gefühlsebene (Sichtbarwerden bzw. Sichtbarmachen emotionaler Anteilnahme am Gespräch), wozu auch ein entsprechendes psychologisches Einfühlungsvermögen gehört!

Siehe auch: Kommunikation.