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Kennzahlen, betriebswirtschaftliche |
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Betriebswirtschaftliche
Kennzahlen
sind Größen, die geeignet sind,
betriebswirtschaftliche Sachverhalte, Zustände und
Entwicklungen in Einheit von Qualität und Quantität
abzubilden.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen dienen
unternehmensintern vornehmlich
- der Bewertung der Ergebniswirksamkeit
abgelaufener betriebswirtschaftlicher
Prozesse,
- der Überwachung und Kontrolle laufender
betriebswirtschaftlicher Prozesse,
- der Frühwarnung in Bezug auf
krisenhafte Entwicklungen im Geschäftsbetrieb
von Unternehmen.
- der Ableitung und Begründung von
Entscheidungen zur Steuerung
der laufender und künftiger
Geschäftsprozesse und
unternehmensextern
- der Information jener
Adressaten, die ein besonderes Interesse an
Angaben zur wirtschaftliche Lage
des betreffenden Unternehmens und der
Erfolgswirksamkeit seines
Geschäftsbetriebs haben sowie
- der Bewertung der
Bonität und der
Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und
anderer, gleichgelagerter Gesichtspunkte.
An betriebswirtschaftliche Kennzahlen sind hohe
Anforderungen zu stellen, damit sie ihrer Bedeutung als
Instrument der Kontrolle
und Steuerung der
Leistungsprozesse sowie als Grundlage einer sachkundigen
Unternehmensbewertung gerecht werden können.
Nr. |
Anforderung |
Anmerkungen |
1 |
Kennzahlen müssen den
relevanten Tatbestand bzw. Sachverhalt
wahrheitsgemäß und ordnungsgemäß
widerspiegeln. Sie müssen verlässlich
sein und die Sachverhalte objektiv, das
heißt unbeeinflusst von subjektiven Meinungen
reflektieren. |
Angaben -
beispielsweise zur "Wirtschaftlichkeit" - nützen wenig,
wenn die zugehörigen Berechnungen die gegebene Situation
nicht wahrheits- und ordnungsgemäß reflektieren. Wenn
hier zudem keine Aussage dazu gemacht wird, inwieweit
Preiseinflüsse bei der Ermittlung der Kennzahl
berücksichtigt wurden, ist die Zahlenangabe auch kaum
verlässlich. |
2 |
Kennzahlen müssen den
relevanten Tatbestand bzw. Sachverhalt aktuell
(ohne großen Zeitverzug) widerspiegeln. |
Werden Ist-Werte zu
Kennzahlen wie "Kosten", "Leistung" und dgl. nicht
unverzüglich nach Abschluss einer Periode (z. B. Monat,
Quartal) ermittelt, entsteht faktisch nur
"Archivmaterial", das für praktisches Handeln kaum
Bedeutung hat. |
3 |
Kennzahlen sollen
nicht nur einen Tatbestand bzw. Sachverhalt widerspiegeln,
sondern auch Ursache-Wirkung-Zusammenhänge
verdeutlichen. |
Dies ist vor allem bei
Abweichungsanalysen von besonderer Bedeutung. |
4 |
Kennzahlen sollen -
außer Zusammenhängen - auch Entwicklungen
verdeutlichen. . |
In die
Kennzahlenauswertung sind immer mindestens zwei
Perioden einzubeziehen, damit eine Entwicklung zu
erkennen ist. |
5 |
Kennzahlen sollen
zugleich entscheidungsorientiert
aufbereitet werden. |
Beispiel: Ermittlung
der operativen Lücke im Rahmen der
Deckungsbeitragsrechnung (siehe Modul 07 "Kosten- und
Leistungsrechnung" sowie Modul 09 "Planungsrechnung"). |
6 |
Kennzahlen müssen
inhaltlich verständlich und
ihre Berechnung muss sachlich
nahvollziehbar sein. |
Eine im Kontext zur
Bilanzanalyse gemachte Aussage wie "Das "Working
capital sollte mindestens 30 % der Current assets
betragen." wird sicherlich nicht gleich
verständlich sein. Der Bezug auf englische Termini ist
nicht immer hilfreich. |
7 |
Kennzahlen und
speziell Kennzahlensysteme müssen das Kriterium der
Konsistenz erfüllen. |
Kennzahlen, die auf
einer Zusammenstellung von Einzelinformationen beruhen,
müssen konsistent ("in-sich-stimmig")
sein. Dies ist besonders bei der Bildung von Kennzahlen
im Rahmen der Jahresabschlussanalyse zu beachten. |
Weitere Details:
Siehe auch:
Controlling,
Jahresabschlussanalyse. |
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