Lieferant, Lieferantenauswahl Weiter Zurück Schließen

Als Lieferant werden Unternehmen und andere Organisationen bezeichnet, die einen Abnehmer (Unternehmen, private Haushalte, Behörde und dgl.) mit Waren oder Dienstleistungen versoregn.
Im System der Buchführung ist der Lieferant ein Kreditor, wenn dem Abnehmer ein Zahlungsziel für das Begleichen der Lieferantenrechnung eingeräumt wird.

Unter Lieferantenauswahl versteht man einen Informations- und Entscheidungsprozess bei einem Abnehmer, der das Ziel verfolgt, aus einer Menge vorliegender Angebote für die Realisierung gewünschter Lieferungen bzw. Leistungen dasjenige Angebot auszuwählen, das nach einem definierten ‚Kriterium der Gesamtwirksamkeit' das günstigste Angebot ist.
Der betreffende Lieferant erhält dann den Zuschlag für die vom Abnehmer gewünschte Lieferung bzw. Leistung.

Die Lieferantenauswahl als Methode der Bewertung von Angeboten und von Lieferanten (Nutzwertanalyse) kann wie folgt gestaltet werden:

1. Schritt: Bestimmung der Kriterien K1, ..., Kj ..., Km für die Bewertung der Angebote bzw. der Lieferanten (siehe untenstehende Grafik).

2. Schritt:
Bestimmung der Wichtungen gj der Kriterien Kj untereinander (zum Beispiel in einer Skala von 0 bis 100).

3. Schritt:
Bestimmung einer Skala zur Bewertung eines Angebots nach den einzelnen Kriterien (zum Beispiel von ‚0' = nicht geeignet bzw. unzureichend bis ‚5' = vorzüglich bzw. Bestwert).

4. Schritt:
Bewertung der Lieferanten L1, ... Li, ... Ln nach den Kriterien Kj in der nach Schritt 4 fixierten Skala (Bewertungen bij ) und Multiplikation dieser Bewertungen mit dem Gewicht gj (Ergebnisse sind Werte wij,
mit : wij = bij * gj) .

5. Schritt: Summation der Werte wij für jeden Lieferanten Li (Ergebnis: Bewertung Wi für jeden Lieferanten Li).

6. Schritt: Ermittlung des ‚besten' Lieferanten aus der Menge der Lieferanten L1, ..., Ln. Dies ist formal jener Lieferant, der den Bestwert Wmax aus der Menge der Werte Wi erreicht.

Inwieweit das Ergebnis aus Schritt 6 bereits die endgültige Entscheidung ist, hängt von der Beurteilung der Gesamtsituation des Entscheidungsproblems und von der Beachtung weiterer Gesichtspunkte ab, die nicht als Bewertungskriterien in das Bewertungsschema einbezogen wurden.