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Unter Marktformen sind im hier
betrachteten Kontext Marktkonstellationen nach der
Anzahl der Marktteilnehmer auf
jeder Marktseite
(Anbieter, Nachfrager) zu verstehen.
Danach
können auf jeder Marktseite beteiligt sein
a) einer (=
Monopol), b) wenige (=
Oligopol)
und / oder c) viele (=
Polypol).
Kombiniert man diese Erscheinungsmöglichkeiten, so
erhält man 3 * 3 = 9 sogenannte
Marktformen. Die nachstehende Tabelle
zeigt an, welche Bezeichnungen die einzelnen
Marktformen haben.
Anzahl der Nachfrager
Anbie-ter |
Einer |
Wenige |
Viele |
Einer |
Zweiseitiges Monopol
Beispiel:
In der betreffenden Volkswirtschaft gibt es
nur ein Unternehmen, dass
Spezial-Elektro-Loks herstellt und es gibt
nur eine Eisenbahngesellschaft, die diese
Loks abnimmt. |
Beschränktes Angebotsmonopol
Beispiel:
Ein Ingenieur
hat ein Patent entwickelt, für dessen
Nutzung sich nur eine begrenzte Zahl von
Großunternehmen interessiert. |
Angebotsmonopol
Beispiel:
"Eine Eisenbahn-gesellschaft (z. B.
die
Deutsche Bahn) ist (noch) einziger Anbieter
für den Transport von Gütern über die
Schiene. |
Wenige |
Beschränktes Nachfragemonopol
Beispiel:
Als Nachfrager
tritt nur der Staat in Erscheinung. Für
bestimmte Produkte wie Polizeifahrzeuge,
militärisches Gerät und dgl. gibt es nur
wenige Anbieter. |
Zweiseitiges Oligopol
Beispiel:
Großunternehmen
als Anbieter von Produktionsmitteln (Kräne,
Autoreifen, Werkzeugmaschinen u. a.) treten
mit wenigen Abnehmern in
Austauschbeziehungen. |
Angebotsoligopol
Beispiel:
Wenigen Erzeugern und Anbietern von
Kraftstoffen (Benzin, Öl usw.) treten
Millionen von Nachfragern (Kfz-Besitzer)
gegenüber. |
Viele |
Nachfragemonopol
Beispiel:
Einziger
Nachfrager ist der Staat. Für bestimmte
Produkte bzw. Leistungen wie Druck von
Formblättern für Behörden gibt es jedoch
viele kleine Anbieter, die sich um Aufträge
bemühen. |
Nachfrageoligopol
Beispiel:
Hinsichtlich
Antiquitäten, Münzen, Briefmarken und dgl.
gibt es viele (kleine) Anbieter, aber nur
wenige gewerbsmäßig handelnde Nachfrager. |
Polypol
Beispiele:
Devisen- und
Wertpapierbörsen; Warenbörsen für Tabak,
Weizen u. a.; Wochenendmärkte (lokal,
regional) u. a. |
Eine besondere
Bedeutung hat diese Systematik vor allem im Hinblick
auf das Verhalten der Anbieter bei der
Preisbildung für die angebotenen Güter. |
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