Markt Weiter Zurück Schließen

Unter Markt verstehen wir bekanntlich einen ökonomischen Ort, an dem sich Anbieter (Unternehmen) und Nachfrager treffen, um Austauschbeziehungen (Transaktionen) zu gestalten.

Getauscht werden Erzeugnisse (Sachgüter), Dienstleistungen. Informationen und Rechte gegen Zahlungsmittel (Geld), und zwar freiwillig.
Der Tausch kommt also dann zustande, wenn sich beide Partner von diesem Tausch einen Nutzen versprechen.

Für die Nutzensbewertung ist dabei der Preis des Gutes oder der Dienstleistung der zentrale Maßstab.

Der Anbieter als Verkäufer sieht im Tausch dann einen Nutzen, wenn der erzielbare Preis größer ist als die Summe der Kosten, die er aufwenden müsste, um das Produkt oder die Leistung zur Verwertung auf dem Markt bereitzumachen.

Der Nachfrager als Käufer ist an der Transaktion nur dann interessiert, wenn er durch den Erwerb des Produkts oder der Leistung einen (geldwerten) Vorteil erringt, der größer ist als der Preis für das Gut.

Anbieter bzw. Nachfrager sind private Haushalte, Unternehmen, der Staat sowie das Ausland als Wirtschaftssubjekte bzw. Wirtschaftssektoren



Märkte lassen sich nach verschiedenen Kriterien einteilen. Einige wichtige Systematisierungen aus volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht sollen hier genannt werden:

Nr. Kriterium Erscheinungsformen Anmerkungen
1 Tauschgegenstand
Gütermärkte,
Faktormärkte
Gütermärkte: Angebot, Nachfrage zu Sachgütern, Dienstleistungen u. a.
Faktormärkte: Angebot, Nachfrage zu Produktionsfaktoren wie Arbeit, Boden, Kapital, Information.
2 Homogenität der Güter, Markttransparenz, Präferenzen vollkommene Märkte,
unvollkommene Märkte
Vollkommene Märkte: Homogenität der Güter; keine Präferenzen; freier Marktzutritt,
Unvollkommene Märkte: Heterogenität der Güter; zeitliche, örtliche und andere Präferenzen; Beschränkungen im Marktzutritt.
3 Kräfteverhältnis zwischen Anbietern und Nachfragern Verkäufermarkt,
Käufermarkt
Verkäufermarkt: Die Nachfrage übertrifft das Angebot,
Käufermarkt: Das Angebot übertrifft die Nachfrage.
4 Einflussnahme des Staates auf die Marktpreisbildung freie Märkte,
regulierte Märkte
Freie Märkte: Ohne staatliche Regulierungen; Herausbildung eines Marktpreisgleichgewichts,
Regulierte Märkte: Eingriffe des Staates in das Marktgeschehen, z. B. durch Festlegung von Mindest- bzw. Höchstpreisen.
5 Marktzutrittsmöglichkeiten offene Märkte,
beschränkte Märkte,
geschlossene Märkte
offene Märkte: Freier Marktzutritt für Anbieter und Nachfrager,
beschränkte Märkte: Ein Marktzutritt ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (z. B. Konzessionen),
geschlossene Märkte: Nur für bestimmte Anbieter bzw. Nachfrager zugänglich (z. B. Staat als Nachfrager von Rüstungsgütern).
6 Realität des Marktes physische Märkte,
elektronische Märkte
physische Märkte: Reale (Güter-, Faktor-) Märkte,
elektronische Märkte: Nur über Internet zugängliche Märkte.
7 Räumliche Begrenzung des Marktes lokale Märkte.
regionale Märkte,
nationale Märkte,
globale Märkte
lokale Märkte: Märkte in einer Stadt bzw. in ländlichen Gebieten,
regionale Märkte: Märkte, die auf Regionen begrenzt sind und regionale Besonderheiten hervorheben,
nationale Markte: Diese Märkte sind im Wesentlichen auf das Staatsgebiet eines Landes begrenzt,
globale Märkte: Anbieter und Nachfrager treten weltweit miteinander in Austauschbeziehungen. Diese Beziehungen werden durch keine nationalen oder sonstigen Einschränkungen begrenzt.
8 Zollgegebenheiten Binnenmärkte,
Außenmärkte
Binnenmarkt: Innerhalb eines Binnenmarktes gibt es keine Zollgrenzen. Besonders wichtig: Europäischer Binnenmarkt,
Außenmärkte: Marktzutritt wird durch Zölle beeinflusst. Damit können protektionistische Maßnahmen für Importe bzw. Exporte verbunden sein.
9 Anzahl der Marktteilnehmer Monopolmärkte,
Oligopolmärkte
Polypolmärkte
Monopolmärkte: Nur ein Anbieter bzw. ein Nachfrager,.
Oligopolmärkte: Wenige Anbieter bzw. Nachfrager.
Polypolmärkte: Viele Anbieter und Nachfrager.
10 Art der getauschten Güter bzw. Bezug Unternehmen - Markt Absatzmärkte,
Beschaffungsmärkte,
Arbeitsmarkt,
Finanzmärkte
Absatzmärkte: Märkte, auf denen das Unternehmen seine erstellten Güter zum Kauf anbietet,
Beschaffungsmärkte: Märkte, auf denen benötigte Prozessvoraussetzungen (Rohstoffe, Waren u. a.) nachgefragt werden,

Arbeitsmarkt: Angebot und Nachfrage zum Faktor "Arbeit" (Personal),
Finanzmärkte: Angebot und Nachfrage zu Finanzanlagen (Kapitalmarkt) bzw. zu liquiden Mitteln (Geldmarkt).

Siehe auch: Marktformen, Marktgrößen.