Werkstattfertigung Weiter Zurück Schließen

Die Werkstattfertigung (auch als Werkstättenfertigung bezeichnet) ist die Grundform der verrichtungs- bzw. raumorientierte Fertigungsorganisation in Unternehmen, insbesondere in Industriebetrieben.
Als typische Beispiele der Werkstattfertigung gelten Meisterbereiche wie „Dreherei“, „Schleiferei“ u. a. Im Weiteren können aber auch Rechenzentren, Hausdruckereien u. a. als Organisationsformen der Werkstattfertigung angesehen werden.



Bei einer Werkstattfertigung werden die zu bearbeitenden Werkstücke von Maschine zu Maschine transportiert, wobei die Realisierung von Fertigungsaufträgen in einem einzigen Raum, der Werkstatt, oder in verschiedenen Spezialwerkstätten erfolgen kann.

Merkmale, Voraussetzungen
Die Anordnung der Maschinen bzw. Arbeitsplätze muss nicht nach einem festen Arbeitsablauf erfolgen.
Eine zeitliche Abstimmung zwischen den Arbeitsgängen ist nicht möglich bzw. nicht Bedingung.
Es werden Universalmaschinen eingesetzt.
Die Mitarbeiter verfügen über eine hohe Qualifikation und sind flexible einsetzbar.
Es kann eine optimale Maschinebelegung vorgenommen werden.

Vorteile
Der Vorteil dieser Organisationsform ist darin zu sehen, dass eine hohe Flexibilität bei häufig wechselnden Aufträgen mit unterschiedlichen Anforderungen an Art und Umfang der notwendigen Einzelarbeiten sowie eine gute Übersicht über freie Kapazitäten bzw. Engpässe in der Leistungserstellung erreicht wird.
Dies prädestiniert die Werkstattfertigung für Betriebe mit Einzel- und Kleinserienfertigung.

Nachteile
Nachteilig wirken sich längere Transportwege im Material- bzw. Informationsfluss aus, was zu relativ hohen Fertigungskosten führt.
In der Regel sind mehrere Zwischenläger erforderlich, was Kapitalbindung und sonstige Lagerkosten verursacht.
Die Arbeitsvorbereitung ist aufwändig. Dies gilt auch für die Kalkulation der Fertigungskosten in der Kostenträgerstückrechnung.

Siehe auch: Fertigungsprinzipien, Fertigungsverfahren, Fließfertigung, Reihenfertigung