Lieferzeit Weiter Zurück Schließen

Die Lieferzeit bezieht sich auf die Bereitstellung von bestellten materiellen und immateriellen Produkten und umfasst die Zeitspanne zwischen der verbindlichen Auftragsbestätigung durch den Anbieter (Lieferant) und dem Zeitpunkt des Eintreffens des Gutes beim Abnehmer (Kunde).


Bei der Ausführung von Dienstleistungen kann nicht von Lieferzeit gesprochen werden. Hier entspricht die "Lieferzeit" - als Leistungszeit - der Zeitspanne von der Auftragsannahme bis zur Beendigung der Leistungsausführung.

Aus Marketing-Sicht sind bei der Lieferzeit zwei Problemkreise getrennt zu betrachten:

Zum einen geht es um die Frage, ob ein Anbieter dem anfragenden Kunden eine Lieferzeit offerieren kann, die diesen zur verbindlichen Auftragserteilung motiviert.
Dies trifft für die Bestellung nicht vorrätiger Waren durch den Endverbraucher im "Business-to-Customer"-Geschäft genauso zu wie für Abnehmer von Investitionsgütern im Business-to-Business-Geschäft.

Zum zweiten geht es um die Frage der Einhaltung einer vertraglich vereinbarten Lieferzeit, denn von der Einhaltung dieser Zeit hängt für den Abnehmer möglicherweise viel ab (z. B. Inbetriebnahme einer Anlage, Eröffnung eines Geschäfts, rechtzeitige Bereitstellung einer Ware als Geburtstagsgeschenk und dgl. mehr).
Dieser zweite Problemkreis betrifft das Thema "Lieferverzug".
 
Man beachte:
Jede voreilige Zusage zu einem - vom Kunden gewünschten - Liefertermin kann für den Anbieter viele negative Folgen haben (Imageverlust bei der späteren Nichteinhaltung des Termins, rechtliche Folgen des Lieferverzugs, erhöhte Kosten in der Leistungserstellung, um den Termin zu halten u. a. m.).

Verbindliche Zusagen zu Lieferterminen sollen daher nur gegeben werden, wenn die konkrete Liefersituation überprüft wurde bzw. wenn - im Falle einer notwendigen Leistungserstellung - die Prozessdauer auf dem sog. "kritischen Weg" im Netzwerk der betreffenden Aktivitäten hinreichend genau bekannt ist.

Siehe auch: Lieferbereitschaft.