Finanzierungsziele sind Vorgaben des Managements
eines Unternehmens für die Steuerung der Prozesse
der
Kapitalbeschaffung und -bereitstellung, der
Investitionstätigkeit und des
Zahlungsverkehrs.
Dabei ist zwischen langfristig-strategischen - sowie
zwischen mittel- und kurzfristigen - Zielen zu
unterscheiden.
Finanzierungsziele lassen sich im Wesentlichen
folgenden 5 Gruppen zuordnen (siehe untenstehende
Grafik):
a) Aufrechterhaltung bzw. Verbesserung
einer guten Bonitätsbeurteilung,
b)
Sicherung der Deckung des
Kapitalbedarfs,
c) Sicherung der Zahlungsfähigkeit (Liquidität)
der Einrichtung,
d) Sicherung bzw. Verbesserung der
Rentabilität
des eingesetzten Kapitals sowie
e) Sicherung bzw. Stabilisierung der
finanziellen Unabhängigkeit der Einrichtung (siehe
Eigenkapitalquote).
Dabei
kann es aber zu Zielkonflikten
kommen: Ein in der Unternehmensfinanzierung
typischer Zielkonflikt besteht zwischen den Zielen "Erreichen
einer hohen Rentabilität im Einsatz der
verfügbaren finanziellen Mittel" und "Sicherung
der Liquidität des Unternehmens".
Wenn
ein Unternehmen zeitweilig eine
"Überschuss-Liquidität" hat, ist es naheliegend, die
freien Mittel kurzfristig so anzulegen, dass über
die Verzinsung Gewinne erzielt werden.
Durch die nunmehr schon seit Jahren praktizierte
Niedrigzinspolitik der EZB und der Kreditinstitute,
kann eine Anlage zeitweilig freier Mittel als
"Tagesgeld" (Laufzeit 30 oder 50 Tage) oder in
börsenfähige Wertpapiere kaum ein Zinsertrag erzielt
werden. Umgekehrt werden aber für die
Inanspruchnahme Kontokorrent-Krediten übermäßig hohe
Zinsen abverlangt, die von Unternehmen mit
Liquiditätsproblemen kaum getragen werden können.
Dennoch gilt: Geringe
Rentabilität
bei dem Einsatz und
der Nutzung finanzieller ist
zwar "schmerzlich",
Illiquidität
hingegen ist für Unternehmen "tödlich"!
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