Projektcontrolling Weiter Zurück Schließen

Unter Projektcontrolling sind all jene inhaltlichen Konzepte sowie Methoden und Instrumente zu verstehen, die die Entscheidungsträger bei der Planung, Überwachung und Kontrolle speziell der betriebswirtschaftlichen Seite von Projekten im Rahmen des zugehörigen Projektmanagements unterstützen 8siehe auch DIN 69901 bis DIN 69905 .

Im besonderen Blickpunkt des Projektcontrollings steht vor allem 
  • die Ermittlung und Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Vorhaben,
  • die Wahrnehmung der Aufgaben der Kosten-, Finanz- und Liquiditätsplanung im Rahmen der Projektplanung und die Ableitung entsprechender Kosten- und Finanzbudgets,
  • die laufende Kontrolle der Einhaltung des Kosten- und Finanzbudgets und Erarbeitung von Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität in der Projektdurchführung,
  • die Erarbeitung von Vorschlägen für eine projektbegleitende Re-Finanzierung des Vorhabens, z. B. durch schrittweise Übergabe abgeschlossener Leistungen in die Nutzung,
  • Erarbeitung und Einsatz wirksamer Frühwarnsysteme in der Überwachung der Einhaltung der Kosten- und Finanzbudgets in Verbindung mit einem wirksamen Risiko-Management
u. a.

Grundlage des Projektcontrollings ist ein gut funktionierendes Kostenkontrollsystem, das – außer auf der IST-Datenerfassung durch die Buchführung und die damit verbundene Kostenrechnung – auf regelmäßig zu erstellenden Kostenberichten seitens der Projektverantwortlichen sowie auf Bewertungen der Kostenentwicklung im weiteren Projektablauf basiert.

Folgende weitere Informationsquellen werden in der Praxis des Projekt-Controllings in die IST-Kosten-Erfassung einbezogen:
  • wöchentliche bzw. monatliche Tätigkeitsberichte der Team-Mitglieder bzw. der Projektleiter mit Darstellung der erbrachten Leistungen (Arbeitsstunden), differenziert nach Arbeitspaketen und Einzelprojekten,
  • wöchentliche bzw. monatliche Sachmittelberichte der Team-Mitglieder bzw. der Projektleiter mit Darstellung der verbrauchten bzw. genutzten Sachmittel (Materialverbrauch, Computer-Nutzung, Nutzung des Fuhrparks u. a.) mit Zuordnung zu Arbeitspaketen und Einzelprojekten,
  • wöchentliche bzw. monatliche Arbeitsfortschrittsberichte (Statusberichte) der Teammitglieder bzw. der Projektleiter mit Darstellung des erreichten Arbeitsfortschritts je Arbeitspaket (Kennzeichnung des Fertigstellungsgrades,
  • Informationen aus dem betrieblichen Rechnungswesen zu den tatsächlich gebuchten Kosten für Personal und Sachmittel (als Kostenbericht), möglichst differenziert nach Einzelprojekten als Kostenträger sowie nach Kostenstellen u. a.

Wichtig ist, bei der Kostenkontrolle nicht allein nur eine Gegenüberstellung von IST-Kosten zu den geplanten Kosten vorzunehmen und mögliche Abweichungen festzustellen, sondern auch den Kosten-Trend zu ermitteln und Cost-to-complete-Schätzungen vorzunehmen, um auf diese Weise den normalen Rückkopplungsprozess durch Komponenten einer Voraussteuerung ergänzen zu können.