Kommunikationsorganisation Weiter Zurück Schließen

Unter Kommunikationsorganisation ist die Planung und Umsetzung organisatorischer Regelungen zur Gestaltung und Abwicklung des Informationsaustausches (= Kommunikation)  innerhalb und zwischen den Organisationseinheiten eines Unternehmens sowie zu Partner außerhalb des Unternehmens zu verstehen.
 
Diese Regelungen betreffen vor allem die Bestimmung,

  - wer (als "Sender")
  - unter Nutzung welcher Quellen 
  - an wen (als "Empfänger") 
  - über welche Informationswege ("Informationskanäle")
  - welche Daten bzw. Informationen
  - auf welchem Informationsträger
  - unter Nutzung welcher technischen Mittel und
  - bei Einhaltung welcher Schutzbestimmungen 

zu liefern bzw. zu bereitzustellen hat.
   
Zum Gegenstand der Kommunikationsorganisation gehört ferner die Ausarbeitung und Umsetzung von Regelungen, die eine aufeinander abgestimmte Einordnung der modernen Informations- und Kommunikationstechnik in die Aufbau- und Ablauforganisation im Unternehmen sichern.

Aus der Sicht des Informationsflusses im Kommunikationsprozess sind vier Grundformen zu unterscheiden:

  a) einseitiger (unilateraler) Informationsfluss,
  b) zweiseitiger (gegenläufiger, bilateraler) Informationsfluss,
  c) aufwärtiger Informationsfluss (in der Hierarchie von "unten" nach "oben") sowie
  d) abwärtiger Informationsfluss (in der Hierarchie von "oben" nach "unten").

Durch den Einsatz der heute verfügbaren Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) eröffnen sich neue Wege für die ablauforganisatorische Gestaltung von Geschäftsprozessen:

Arbeitsprozesse können in zeitlicher, räumlicher und auch in personeller Hinsicht entkoppelt und in neuer Art und Weise integriert werden.

Dies kann zum Beispiel in folgender Weise geschehen:
  • Räumliche Dezentralisation von Aufgaben im Sinne der Verlagerung der Aufgabenerfüllung an den Ort der Aufgabenentstehung.
    Beispiel: Dezentrale Kosten- und Leistungsrechnung in einem System verteilter Datenverarbeitung.
  • Zeitliche Asynchronisation von Aufgaben im Sinne der zeitliche Entkoppelung von Arbeitsfolgen durch Einsatz elektronischer Archivierungssysteme und elektronische Briefkästen.
    Beispiel: Nutzung  von Hard- und Softwarelösungen für die elektronische Dokumentenverwaltung, einschließlich der Nutzung von Internet-bzw.  Intranetzugängen.
  • Personelle Arbeitsintegration im Sinne der Zusammenfassung von Teilaufgaben an computergestützten Arbeitsplätzen.
    Beispiel: Elektronische Kassensysteme mit funktionell daran angeschlossener Lagerbestandsführung. 

Siehe auch: Kommunikationstechniken, Kommunikationspolitik.