Kosten, variable Weiter Zurück Schließen

Variable Kosten sind jene im Geldausdruck bewerteten betriebsprozessbezogenen Aufwendungen, die ursächlich mit der Erstellung von Ertragsgütern verbunden sind. Sie können je Einheit der herzustellenden Güter erfasst bzw. jeder Einheit der Ausbringungsmenge verursachungsgerecht zugerechnet werden.

Um variable Kosten in ihrem Verhalten in Abhängigkeit von der Ausbringungsmenge (Outputgröße) x zu charakterisieren nutzt man den Reagibilitätsgrad R.

Führt - beispielsweise - eine sich um 10 % ändernde Ausbringungsmenge zu einer 10%-igen Veränderung der Kosten, dann ermitteln wir für R den Wert R = 1. Es handelt sich dann um proportionale Kosten.
Beispiele: Materialeinzelkosten, Akkordlohn (stückbezogen).

Die proportionalen Kosten sind je Leistungseinheit konstant! Dies ist erklärlich, denn jedes hergestellte Gut verursacht je ME den gleichen Kostenzuwachs.

Tritt der Fall R > 1 ein, dann handelt es sich um überproportionale Kosten.  Eine solche Situation tritt in der Praxis insbesondere dann ein, wenn der Übergang zum Maximum-Prinzip in der Leistungserstellung vollzogen wird, d. h., wenn die "Prozessgeschwindigkeit" durch Erhöhung der Intensität gesteigert wird. Dies führt zu einem progressiven, überproportionalen Anwachsen von Kosten, insbesondere im Bereich der Werkzeug-, Energie- und Instandsetzungskosten, aber auch im Bereich der Personalkosten (infolge der Zahlung von Überstunden- und Sonderzuschlägen).

Liegt demgegenüber der Fall 0 < R < 1 vor, ist ein unterproportionales Kostenverhalten zu verzeichnen. Derartige unterproportionale Kosten steigen zwar mit der Ausbringungsmenge, aber nicht proportional. Dies ist typisch für Kosten aus dem Verbrauch von Hilfs- und Betriebsstoffen, aber auch für Inputgüter, die infolge der Gewährung von Mengenrabatten kostengünstiger beschafft werden konnten.