Geldschöpfung Weiter Zurück Schließen

Unter Geldschöpfung ist die Mehrung des Bestandes an Bargeld bzw. an Buchgeld (Giralgeld) zu verstehen.

Bei einer Bargeldschöpfung gelangen fremde Währungen oder Wertpapiere in den Besitz der Europäischen Zentralbank, die als Gegenwert gezahlten Euro-Beträge gelangen in den Umlauf.

Kauft demgegenüber die EZB Euro auf, wird Bargeld dem Umlauf entzogen.

Im Unterschied zur Bargeldschöpfung durch die Europäische Zentralbank wird das Buchgeld durch die Kreditinstitute vermehrt (geschöpft).

Beispiel 01:

Ein Unternehmer A liefert an einen Unternehmer B eine Ware. Als Ausgleich für seine diesbezügliche Forderung erhält A von B einen Wechsel (= Besitzwechsel).

Den Barwert aus der Forderung (= auf den "heutigen Tag" abgezinster Forderungsbetrag) lässt A von seiner Hausbank auf seinem Konto gutschreiben. Es entsteht Buchgeld, über das der Unternehmer A bereits verfügen kann, obwohl der Unternehmer B den Wechselbetrag noch nicht bei der Bank bezahlt hat.

Beispiel 02:

Ein Privatmann zahlt bei seiner Bank eine bestimmte Bargeldmenge ein. Dieses Bargeld wird auf dem Konto des Einzahlers gutgeschrieben. Es wird Buchgeld.

Die Bank nutzt nun dieses Geld, um einem Unternehmer einen Kredit zu gewähren.

Beide Kunden der Bank, der Privatmann und der Unternehmer können über die ursprünglich nur einmal vorhandene Geldmenge verfügen. Dennoch ist es so, als wäre das ursprüngliche Geld zweimal da.