Primärerhebung Weiter Zurück Schließen

Als Primärerhebung wird jene Vorgehensweise in der Marktforschung (Primärforschung, field research) bezeichnet, die auf die Gewinnung und Verarbeitung originärer neuer Daten und Informationen abzielt.
Darin eingeschlossen ist auch die Erfassung vieler subjektiver Sachverhalte (Einstellungen, Motive, Wünsche u. a.) sowie subjektbezogener objektiver Tatbestände (Käufer, Kaufverhalten u. a.).

Primärerhebungen werden in Form von Beobachtungen, Befragungen (darunter auch Panel-Befragungen) oder auch in Form von Experimenten durchgeführt (Anwendung der Beobachtungskette, der diagnostischen und der sprachlichen Kommunikationskette).

Die Lösung von Marktforschungsaufgaben durch Primärerhebungen ist zwar mit erheblichem Ressourceneinsatz (Zeit, Personal, Geld, Sachmittel) verbunden, liefert dafür allerdings Informationen, die auf anderen Wegen kaum gewonnen werden können.

Primärerhebungen können als
  • Vollerhebungen oder als
  • Teilerhebungen
durchgeführt werden.

Vollerhebung
Bei einer Vollerhebung werden alle Objekte einer Grundgesamtheit in die Beobachtung bzw. Befragung einbezogen.
Eine Vollerhebung wird - aufgrund des damit verbundenen Aufwandes - nur dann durchgeführt, wenn die zu erfassende Grundgesamtheit überschaubar ist (z. B. Befragung der Großbetriebe in einer Region oder der Universitäten eines Landes).
Sie liefert zwar relativ genaue Ergebnisse, aber - wie gesagt - der Aufwand . . .

Teilerhebung
Werden in eine Beobachtung bzw. Befragung nur ausgewählte Elemente einer Grundgesamtheit einbezogen, spricht man von einer Teilerhebung.

Die Auswahl der Elemente kann dabei nach
  • Zufallsverfahren (Stichprobenverfahren) oder nach
  • Quotenauswahlverfahren (Vorbestimmung der Zusammensetzung der Befragten nach Alter, Geschlecht, Beruf u. a.) oder nach
  • Konzentrationsverfahren (so werden zum Beispiel nur sog. A-Kunden befragt, die zwar nur 10 % aller Kunden ausmachen, dafür aber über 70 % des Umsatzes bewirken).
Siehe auch: Sekundärerhebung, Betriebsstatistik.